BERLIN RECAP

Unter dem Motto “Europa und Demokratie stärken” reisten wir mit einer Gruppe von 25 Internationalen Studenten für eine Wochenende nach Berlin. Schwerpunkt dieser Reise war insbesondere auch das Thema Antisemitismus/Holocaust.

Nach einer entspannten Anreise und dem Einchecken im Hostel ging es für uns am ersten Abend zu einem gemeinsamen Abendessen in einem kultigen, typisch deutschen Restaurant. Die Schnitzelpfanne in diesem Restaurant mit nostalgischem Flair war sehr lecker 🙂

Am nächsten Morgen begaben wir uns dann mit unserem Reiseführer auf eine Erkundungstour durch Berlin. Highlight unserer Tour war das Jüdische Museum in Berlin-Kreuzberg.

Beim Betreten des Museums spürt man sofort die teilweise sehr traurige Geschichte, die hier erzählt wird. Die Exponate sind sehr informativ und werden durch persönliche Berichte auch sehr emotional inszeniert. Insbesondere der musikalische Teil mit volkstümlichen Darbietungen wie z.B. der Klezmer-Musik hat uns sehr gut gefallen. Die ständige Ausstellung führt durch die Jahrhunderte der jüdischen Geschichte in Deutschland – vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Besonders emotional war der Bereich, in dem es um den Holocaust/Judenverfolgung ging. Die Augenzeugenberichte von Shoa Überlebenden und machen die Gräueltaten dieser Zeit greifbar. Für die Opfer des Holocausts gab es auch extra einen separaten Raum, “Schalechet (Gefallenes Laub)”.  In diesem Leerraum befinden sich über 10.000 Gesichter mit aufgerissenen Mündern, aus schweren, runden Eisenplatten. Dieser regt zum Nachdenken an und soll einen die Tragweite der brutalen Ereignisse spüren lassen.

 

Am nächsten Tag ging es für uns dann ins ehemalige KZ Sachenhausen in Oranienburg. Durch die Nähe zu Berlin und damit auch zur Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße hatte das KZ Sachsenhausen eine Sonderrolle im KZ-System. Ein großes SS-Kontingent war hier stationiert. Das dem Lager angegliederte „Übungslager“ diente zudem als Ausbildungsort für zukünftige KZ-Kommandanten sowie des Bewachungspersonals im ganzen NS-Machtbereich. Insgesamt wurden etwa 200.000 Häftlinge nach Sachsenhausen deportiert.

Bereits am Eingang springt einem der bekannte Spruch “Arbeit macht frei” ins Auge. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Lebensbedingungen der Häftlinge, die Zwangsarbeit und die unmenschlichen Experimente, die an vielen von ihnen durchgeführt wurden. V.a. der medizinische Trakt hatte eine sehr düstere Aura. Hier wurden unmenschliche Experimente vollzogen (Zwangssterilisierung, gezielte Infektion von Häftlingen etc.). Die Floskel “da läuft es einem kalt den Rücken runter” trifft hier perfekt zu. Auch die Arrestzellen und die Galgen dahinter wirken sehr niederschlagend. Man kann sich kaum ausmalen was die Häftlinge damals durchmachen mussten. Auch der Bereich über antisemitische Propaganda war sehr skurril. Es war deutlich zu erkennen wie sich der Judenhass Anfang der 20-er Jahre immer weiter gestiegert hat und letztendlich in den Pogromen, den Nürnberger Rassegesetzen und – leider Gottes – im Holocaust geendet ist.

Trotz der schockierenden Erlebnisse ist es wichtig, solche Orte zu besuchen, um die Geschichte nicht zu vergessen und um sicherzustellen, dass sich ähnliche Gräueltaten nie wiederholen!

Der letzte Tag vor Abfahrt stand ganz im Zeichen der Museumsbesuche. Wir besuchten das NS-Dokumentationszentrum “Topographie des Terrors“, welches sich auf dem Gelände der ehemaligen Gestapo-Zentrale und der SS-Hauptquartiere befindet, was dem Ort eine besondere historische Bedeutung verleiht. Ein zentraler Punkt der Ausstellung ist die Auseinandersetzung mit den Opfern des Regimes. Die Geschichten von Menschen, die aufgrund ihrer politischen Überzeugungen, ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden, sind bewegend und machen die Geschichte greifbar. Es ist erschütternd wie viele Existenzen durch die Schreckensherrschaft der Nazis zerstört wurden.

Als nächstes besuchten wir das Museum “Berlin Bunker Stories“. Die Führung begann mit einer kurzen Einführung in die Geschichte Berlins während des Zweiten Weltkriegs und der Rolle, die Bunker in dieser Zeit spielten.
Die Ausstellung ist sehr gut gestaltet und bietet eine Mischung aus historischen Informationen, persönlichen Geschichten und multimedialen Elementen. Besonders beeindruckend fand ich die originalen Artefakte und die eindrucksvollen Fotografien, die die Lebensbedingungen der Menschen während der Luftangriffe veranschaulichen. Vor allen Dingen der nachgebildete Bunker des Führers wirkte sehr detailliert. Kaum vorzustellen, dass Menschen teilweise mehrere Tage im Bunker waren und Todesangst hatten.

Am Ende des Tage besuchten wir noch das Herzstück unserer Demokratie – unseren Bundestag! Von der Dachkuppel ganz oben hat man einen wunderschönen Ausblick über ganz Berlin 🙂

Insgesamt war dieser Ausflug eine absolute Bereicherung für alle Teilnehmer! Wir bedanken uns herzlich bei unseren Teilnehmern und vor allen Dingen auch bei unseren großzügigen Sponsoren, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre!

DANKE DANKE DANKE!!!

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